Soziale Netzwerke haben eine entscheidende Rolle im Verbreiten von gefährlichen Un- und Halbwahrheiten über Krebserkrankungen und den Therapien – vom vermeintlichen „Wundermittel“ bis zu angeblich „unterdrückten“ Methoden, die allesamt gegen jede Krebsart wirken sollen.
Besonders schlimm und verunsichernd für Patienten sind Falschinformationen über die Strahlen- oder Chemotherapie. Obwohl diese Therapien bereits tausenden Menschen geholfen haben, werden sie als „Gifte“ dargestellt. Das hat ernste Konsequenzen: Patienten, die sich für „alternative“ Methoden entschieden, haben eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit zu versterben wie Menschen, die im gleichen Zeitraum bewährte, wissenschaftlich anerkannte Therapien nutzen. Viele der angepriesenen, höchst dubiosen Angebote sind außerdem extrem kostspielig, nicht selten hinterlassen Menschen nach ihrem Tod einen Berg Schulden.
Krebsforscher Dr. David Robert Grimes zeigt in der britischen Tageszeitung The Guardian ein grundlegendes Missverständnis auf, das all diesen falschen Behauptungen zugrunde liegt: Es gibt nicht einen Krebs, sondern mehr als 200 verschiedene Krebsarten, die durch Veränderungen in den Zellen entstehen. „Krebs ist äußerst komplex und vielfältig. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass eine einzige „Wunderwaffe“ Krebs in all seinen Formen behandeln könnte“, betont Grimes.
Die Verbreitung von Falschinformationen und die Informationssuche in dubiosen Internetquellen zeigt aber auch, dass Forschung und Medizin noch mehr unternehmen müssen, um seriöse Informationen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Es ist nötig, dass wir alle noch besser über die komplexen Zusammenhänge in der Krebsentstehung und die medizinischen Fortschritte informiert werden - und zwar ganz ohne "Fachlatein", sondern in verständlicher Sprache.
Um online vernünftige Informationen zu finden, empfehlen wir unter anderem diese Webseiten: